In der vergangenen Woche war es endlich wieder soweit: Unsere beiden dritten Klassen verbrachten ihre Draußentage in der Museumsschule in Hiddenhausen und erlebten dort unter anderem eine Schulstunde wie vor knapp 200 Jahren. Verkleidet mit Holzschuhen und Schürzen nahmen die Mädchen und Jungen im originalgetreu eingerichteten Klassenraum Platz und schrieben Buchstaben mit dem Finger in der Luft (Foto oben), aber auch mit dem Griffel auf der Schiefertafel. Das "Fräulein Lehrerin" bat einzelne Kinder nach vorn, um an der großen Tafel oder am Rechenschieber Aufgaben zu erledigen.
Insgesamt zeigten sich die Mädchen und Jungen sehr diszipliniert und "pfiffig", sodass das Fräulein Lehrerin keinen Gebrauch von ihrem Stock machen musste. Stattdessen konnte sie "euren Eltern nur Gutes" über den Schultag berichten. Ein besonderes Glücksgefühl bescherten einige Kinder dem Fräulein Lehrerin am Harmonium. Es gelang den Mädchen doch tatsächlich, dem Instrument ein paar schöne Melodien zu entlocken und das war gar nicht so einfach, mussten sie doch mit den Füßen regelmäßig auf zwei Pedale treten, um so einen Luftdruck zu erzeugen, der die Töne erklingen ließ. Gleichzeitig mussten sich die Kinder aber noch auf die Tasten konzentrieren und das alles ohne vorhandene Noten.
Zum Abschluss des Vormittages ließen sich die Kinder noch durch die ehemalige Wohnung des Lehrers Schnücke (aus Schweicheln) führen, die mit vielen besonderen Details aufwartete. Besonders interessant waren die vielen Gegenstände in der Küche, die die Kinder von heute gar nicht mehr kennen (z.B. die Pickertpfanne). So verließen die Kinder die Museumsschule Hiddenhausen mit dem Wissen, dass das Leben vor 200 Jahren doch viel beschwerlicher war als heute.