Verkehrszähmer

Zurzeit besuchen 203 Schülerinnen und Schüler die Grundschule Bustedt. Aus der unmittelbaren Schulumgebung kommen aber nur etwa 40% der Kinder. Die Möglichkeit zu Fuß zur Schule zu gehen ist dadurch für Eltern und Kinder nur bedingt möglich. Leider führt diese Entwicklung zu einem alltäglichen immer größer werdenden Zur-Schule-Bring-Auto-Chaos, besonders morgens vor Schulbeginn. Eltern fahren in die Stichstraße „An der Waldstraße“ ein, lassen ihre Kinder möglichst nah am Gebäude aussteigen und müssen dann wenden, um wieder ausfahren zu könne. Viele Informationsabende und Bitten konnten dabei keine Abhilfe schaffen. Um für die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zur Schule - besonders auf den letzten Metern - garantieren zu können, sperren wir seit Jahren die Zufahrt vor dem Kindergarten vor Unterrichtsbeginn mit Pylonen ab. Eine große Unterstützung leisten zudem Elternhelfer, die im Kreuzungsbereich den Verkehr regeln. Trotzdem war das Ergebnis nicht befriedigend, da zunehmend mehr Eltern morgens Parkmöglichkeiten am Eibenweg/Waldstraße suchen, um ihre Kinder die letzten Meter zu begleiten.

Hier knüpft das Programm „Verkehrszähmer“ an, welches wir seit 2016 praktizieren. Damit wollen wir Kinder motivieren, einen Teil des Schulweges - im wahrsten Sinne des Wortes - zur Schule zu gehen. Außerdem haben wir das Anliegen, den Verkehr zu „zähmen“, Autofahrer zu mehr Rücksicht und Höflichkeit zu bringen und Straßen wieder lebenswerter zu machen.

Das Verkehrszähmer-Programm basiert auf der Einsicht, dass Kinder auf ihrem Schulweg etwas erleben wollen, was nicht von der Erwachsenenwelt vorherbestimmt ist. Kinder wollen sich mit anderen Kindern treffen, sich begegnen, selbstbestimmt ihre Umwelt erleben und selbstständiger werden. Der eigenständig gegangene Schulweg ist ein wesentlicher Teil einer gelingenden Kindheit und Entwicklung. Das Programm geht weiterhin davon aus, Kinder durch eine erweiterte Mobilität zu stärken, ihre Eigeninitiativen zu fördern und ihnen mehr Selbstverantwortung für ihren Schulweg und die damit verbundene Zeit zu übertragen. Kinder sind die Hauptakteure! Zum Konzept gehört aber wesentlich auch der Dialog der Kinder mit ihren Eltern, in dem die Kinder über das reden, was ihnen der motorisierte Schulweg nehmen würde. Eltern werden so zu Lernenden mit ihren Kindern. Das Ziel aller großen und kleinen Verkehrszähmer ist, den motorisierten Verkehr in Schul- und Wohnstraßen zu vermindern, Kinder umfassend zu stärken und ihnen sichere, selbstständig zurückgelegte, erlebnisreiche Schulwege zu ermöglichen.

Haltestellen in der Schulumgebung:

 

Waldstraße
Dobergstraße
Firmengeländer vor der Autobanbrücke